Dienstag, 24. Juli 2007

Von betrunkenen Hühnern und Nebelkrähen


Willkommen zurück auf New Kildare Island!
Nach dem letzten Rundflug über unsere Insel, wollen wir heute damit beginnen, mal etwas näher auf die Bewohner einzugehen.


Es ist noch früher Mittag, als der wütende Mob das Grundstück der Brüder Crowley stürmt. Naja, was heißt hier Mob? Eine aufgebrachte Goneril Capp, den armen Father Flannigan im Schlepptau, mit dem Ziel, die bevorstehende Neueröffnung des Pubs "Drunken Chicken" zu unterbinden!


Hätte Goneril ihre Hausaufgaben gemacht, so wüsste sie, dass mit den Crowley-Brüdern nicht gut Kirschen essen ist. Nachdem Lance Crowley dem Dorf eine nicht unbeträchtliche Spende hat zukommen lassen, um eben die heiß begehrte Baugenehmigung zu erhalten, würde er sich bestimmt nicht von einer alten Nebelkrähe den Tag der Eröffnung vermiesen lassen!


Doch an und für sich ist Lance kein rauer Bursche. Eigentlich ein Pfundskerl, mit dem man Pferde stehlen kann. Sein Bruder Charly ist eine echte Frohnatur und immer für einen Scherz zu haben, doch behält er sich stets ein offenes Ohr für die Nöte und Sorgen seiner Freunde. Sein bester Freund ist wohl sein Bruder, den er erst kürzlich durch eine schwere Zeit begleitet hat. Lance wäre nämlich schon längst unter der Haube, wenn ihm der gemeine Schnitter nicht einen Strich durch die Lebensplanung gemacht und ihm das Liebste auf der Welt genommen hätte.


Aber davon dann eventuell zu einem anderen Zeitpunkt mehr. Heute beginnt immerhin ein neuer Abschnitt im Leben der beiden Jungs und wir wollen mal hoffen, dass auch alles klappt.
Eben hält der Wagen vor dem Pub, der über Sieg oder Niederlage in der Zukunft entscheiden wird.


Zielstrebig steuert Charly die große massive Tür an, um die ersten Vorbereitungen für die erwarteten Gäste zu treffen.
Wer aber schon jetzt einen Blick auf das Innere werfen möchte, kann dies gerne HIER tun.


Lange dauert es auch nicht, bis der örtliche Damen-"Bridge"-Club nach langer Zeit wieder zum Training zusammen findet. Der Höflichkeit halber gesellt sich Charly dazu, weil noch die vierte Spielerin auf sich warten lässt.


So nach und nach füllt sich der Pub, argwöhnisch beäugt von Goneril, die Sitte und Moral den Bach runter gehen sieht. Doch als gebürtige Capp würde sie sich auch diesem Kampf stellen und zögerlich, dennoch mit festem Schritt betritt sie das schummerige Innere des "Drunken Chicken".


Nach einem lecker Likörchen sieht dann alles nur noch halb so schlimm aus und Goneril findet Gefallen am Billardspiel, auch wenn sie zeitweise etwas orientierungslos scheint.


Immer mehr Einwohner von New Kildare Island finden ihren Weg zu Lance und Charly. Rechts imBild sehen wir Brandi Ross und links Fiona Grunt. Der Herr in der Mitte scheint sich wohl verirrt zu haben?


Mittlerweile konnte auch Lance seine Barkepperkünste unter Beweis stellen und serviert hier Georgia Freeman ihren ersten Drink. Noch ein wenig steif der Gute, aber wir üben ja noch...



Die Nacht ist über die Insel herein gebrochen, die Stimmung im Pub ausgelassen. Einige Gäster tanken draußen frische Luft, während andere ihrer Spielleidenschaft nachgehen. Gedämpfte Oldies, leises Gelächter und Gläserklirren klingen zu uns herüber und wir genießen die angenehme Atmosphäre.



Genüsslich nippen wir an unserem Guinness und schauen Lance bei der Arbeit zu, die ihm immer routinierter von der Hand geht. Ich denke, er hat für sich eine neue Aufgabe gefunden und auch Charly wird froh sein, dass sein großer Bruder von seiner Trauer abgelenkt ist.


Ein letztes Mal spitzen wir die Ohren... Eine beschwipste Goneril gibt "Lili Marleen" zum Besten. War wohl ein Hausschnaps zuviel, was?
Doch ja, die Eröffnung war ein voller Erfolg und ich denke, wir können gespannt sein, was uns noch auf der Insel und vor allem mit ihren Bewohnern erwartet.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Willkommen auf New Kildare Island


New Kildare Island ist ein kleines Fleckchen Erde, einige Kilometer östlich der irischen Küste gelegen.
Die Einwohner nennen es kurz Kildare, zumal sie der Umstand stört, dass ihr Kildare jünger sein soll, als das auf dem Festland gelegene.
Wir schreiben das Jahr 1971 und von Spielkonsolen, PCs und Plasmafernsehern hat man hier noch nichts gehört. Man begnügt sich mit seinem alten Radio, einem kleinen Fernseher (wer es sich denn leisten kann) und auch die Autos kommen immer noch ohne Airbags und größtenteils ohne Sicherheitsgurte aus.


Die Bevölkerung von Kildare umfasst insgesamt 120 Sims, worauf man sich aber nicht verlassen sollte, da hier nicht nur der Boden äußerst fruchtbar zu sein scheint. Tatsächlich ist auf diesem Eiland die Geburtenrate ungewöhnlich hoch, was allerdings nicht ausschließlich auf die recht rauen Winter zurückzuführen ist.



Hier sehen wir das Herrenhaus der Capp-Dynastie, welche bereits seit 4 Generationen auf der Insel residiert. Man erzählt sich, dass der jüngst verstorbene Consort Capp ein direkter Nachfahre von Patrick dem Roten gewesen sein soll, der im 16. Jahrhundert die Küste vor Irland mit seiner Piraterie unsicher machte. Nach einigen Errungenschaften für die englische Krone wurde er in den Adelsstand erhoben und er erhielt zum Dank einige Ländereien, darunter auch Kildare.

Bei einem Aufstand vor ca. 150 Jahren war die Familie jedoch gezwungen das herrschaftliche Anwesen auf dem Festland überstürzt zu verlassen und landete nach einer spektakulären Flucht auf der Insel. Während in und um Simdon die Köpfe des Hochadels rollten, erfreute man sich hier an neckischen Frühlingsfesten und lebte ein beschauliches Leben bis zum heutigen Tag.



Um nochmal auf die Fruchtbarkeit zurück zu kommen...
Kildare lebt fast ausschließlich von seinen Erträgen aus der Landwirtschaft und Fischerei. Größtenteils wird alles in Eigenproduktion hergestellt und nur wenige Güter kommen mit der Fähre vom Festland. Hier sehen wir übrigens die O'Byrne Farm, den größten und ältesten landwirtschaftlichen Betrieb von Kildare.


Sehr zentral gelegen kommen wir dann auch in das kleine Dorfzentrum, wo wir unter anderem einen Markt, einen kleinen Tante Emma Laden und auch die Kirche von Father Thomas Flannigan finden. Gottesdienst ist jeden Morgen um 7 Uhr und nicht bei der Kollekte geizen!

Ursprünglich gab es auch einen rustikalen Pub, welcher aber am letzten St. Patricks Day unglücklicherweise aufgrund fahrlässig platzierter Feuerwerkskörper in die Luft geflogen ist. Derzeit berät der Stadtrat über den Wiederaufbau, welcher sich als schwierig gestalten könnte - lag der Pub doch direkt gegenüber der Kirche, was bei der streng katholischen Mehrheit schon immer auf Unverständnis stieß.



Alles in allem lässt es sich hier gut leben, die Dorfgemeinschaft hält stets zusammen und man hilft sich gegenseitig. Wenn da nicht ständig diese neu Zugereisten wären, die mit ihren modernen Ideen und ihrem freizügigen Lebenswandel für Unruhe speziell unter den jungen Einwohnern sorgen würden.
Ja, in der Tat... da leben sie in wilder Ehe zusammen und man munkelt, dass auch schon die eine oder andere ehrbare Frau ihrem Mann ein Kuckucksei ins Nest gelegt haben soll.

War die sexuelle Revolution und das Verbrennen der BHs noch vor wenigen Jahren an Kildare vorbeigegangen, so konnte man sich nun allerorts der freien Liebe erfreuen.
Wie sagte neulich noch die Haushälterin vom Pater? "Sodom und Gomorrha! So weit das Auge reicht!"
Da wundert es auch keinen, dass sich alsbald ein Komittee zum Erhalt von Anstand und Moral bildete, dem sich mit Feuereifer viele anschlossen - darunter natürlich auch einige der "ehrbaren Frauen".



Ein Dorn im Auge ist der Dorfgemeinschaft aus diesem Grunde auch Familie Summerdream, zumal sich Titania, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, einen dunkelhäutigen Ehemann gesucht hatte. Lebten die beiden auch nicht in wilder Ehe zusammen, war dennoch ihre Ungleichheit ein weiterer Stein des Anstoßes. Die beiden kümmerte das alles aber herzlich wenig und mittlerweile sind sie im Seniorenalter. Titania und Oberon gehen auch nach all den Jahren immer noch liebevoll miteinander um, wenn ihnen auch der Anschluss im Dorf immer noch verwehrt wird. Natürlich würde man sich nie über ihre Verbindung öffentlich ereifern, aber auch Dinge, die hinter vorgehaltener Hand getratscht werden, erreichten mehr als einmal die spitzen Ohren dieser liebenswerten Familie.
Doch wir kommen an anderer Stelle nochmal zu den Summerdreams zurück. Dieser Post soll Euch ja nur einen kleinen Einblick verschaffen.


Der Ortskern ist sehr dicht besiedelt, einige Häuser stehen momentan leer und warten auf die nächste Generation, die derzeit auf der Universität zu finden ist.


An vielen Orten der Insel finden wir noch Spuren aus längst vergangenen Zeiten. Bei langen Wanderungen kommt man unweigerlich, wenn man den Ort über die Hauptstraße verlässt, die nach Westen führt, an mysteriösen Steinkreisen vorbei.


Folgen wir weiter dieser Straße kommen wir nach einiger Zeit zu den Ruinen von Triherne Abbey. Man erzählt sich, dass hier der Geist einer jungen Frau umher gehen soll und in klaren Nächten, wenn der Wind günstig ist, hört man ihr Weinen bis in den hintersten Winkel der Insel.

Beenden wir unseren Ausflug mit einem letzten Blick auf die örtliche Kirche St. Mary's.
Bisher ist noch nichts von der Unruhe im Dorf zu spüren, immerhin hat man hier immer alles selbst geregelt und würde dies auch in Zukunft tun. Man braucht keine Besserwisser vom Festland, die überall ihre neugierigen Nasen hinein steckten und schon gar keine, die mit ihrer Dekadenz und Faulheit das Inselidyll stören wollen...


Anmerkung: Der Ort, Personen (lebende sowie verstorbene) und Situationen sind frei erfunden und stehen in keinem Bezug zu lebenden oder verstorbenen Personen.